Erste Trikotwerbung im DDR-Fussball

 

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Sauber! West-Reiniger kauft Brust von Union

Berlin- Hertha BSC sucht seit Monaten vergebens einen Käufer für die Trikot-Brust. Der FC Union hat einen Sponsor gefunden – in West-Berlin. Reinigungs-Unternehmer Axek Brauer („Rohr frei!“) steigt als Erster in den DDR-Fußball ein. Union spielt schon am Sonnabend gegen Guben (11 Uhr Alte Försterei) mit dem roten Reklameschriftzug. Brauer: „Der Vertrag läuft bis Saisonende weiter. Wenn die Jungs dann in die Oberliga aufsteigen, verhadeln wir neu. Einen Teil der Summe bezahle ich mit Sportausrüstung.“ Man spricht von 30000 Mark.
Union ist Dritter der 2. DDR-Liga. Hertha steht bei uns zwar einen Platz besser, aber mit „nackter“ Brust. Neidisch auf Union, Herr Wolter? Der Hertha-Manager: „Gar nicht. Aber die Berliner Wirtschaft lä0t uns leider ziemlich hängen.“ Vom 18. bis 20. Januar treffen sich die vier besten Mannschaften der ganzen Stadt zum Turnier in der Werner-Seelenbinderhalle: Dynamo, Union, Hertha und Blau-Weiß. Auch dabei sind Halle, Brandenburg, Frankfurt/O., Cottbus, Bohemians Prag und Stettin. Turnierchef Pedro Brombacher: „Wir hatten uns schon vor der Grenzeröffnung um die West-Berliner Klubs bemüht. Der DDR-Verband lehnte ab. Jetzt konnten wir Hertha und Blau-Weiß holen, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen.“ Hertha verkauft in seiner Geschäftsstelle auch Dauerkarten (25 bis 35 Mark) für das Ost-Turnier.